Trockene Gebiete mit angepassten Tieren sind in Südafrika
vor allem die Kalahari und die Karoo.
Wir haben uns den November als Reisezeit wegen der Chance
auf Jungtiere ausgesucht und mit dem privaten Tswalu Game Reserve und dem
Mountain Zebra National Park zwei Gegenden ausgewählt die unterschiedlich eigenwillig sind.
Tswalu ist ein privates Tierreservat, das die Familie
Oppenheimer gegründet hat und ständig vergrößert. Der Sinn ist, aus ehemaligen
Farmgebieten eine ursprüngliche Kalahari Vegetation mit Wildtieren
herzustellen. Nach Abzug der domestizierten Tiere hat das Gelände sich spürbar
erholt und die Wildpflanzen konnten nun wieder Wildtiere ernähren. Diese
wiederum sorgen mit ihrer Präsenz, dass die Pflanzenwelt in der Balance bleibt.
Nach und nach wurden wieder Raubtiere eingesetzt und halten die Population der
Pflanzenfresser ebenfalls im Gleichgewicht. Diese zu fotografieren hatten wir
uns vorgenommen.
In Tswalu gibt es maximal 11 Landrover verteilt auf die
Größe der Schweiz. Selten sieht man weitere Fahrzeuge auf den Pirschfahrten.
Ein absolut privates Safari Vergnügen wird so den Besuchern geboten. Jedes Paar
hat einen privaten Landrover für den ganzen Tag zur Verfügung. Egal wann und
egal wie lange!
In Südafrika wird in den privaten Tierreservaten mit Rangern
und Trackern gearbeitet. Der Tracker sitzt dabei links vorne auf der Motorhaube
und beobachtet und sichtet die Tierspuren. Der Ranger fährt und erklärt den
Besuchern die Tiere und Landschaften. Tiere benutzen gern die von Menschen
gemachten Wege und Pfade, weil es so einfacher ist sich durch das Gelände zu
bewegen. Das wiederum hilft dem Tracker die Spuren zu lesen und die Situation
zu beurteilen wie z. B. die nächtlichen Bewegungen der Raubkatzen stattgefunden
haben. Wer so einem Team einmal beigewohnt hat, vergisst dieses nicht mehr so
schnell. Ungefähr anderthalb Stunde hatten wir versucht eine Löwin mit zwei
sechs Monate alten Jungtieren aufzuspüren bevor der Ranger zusammen mit dem
Tracker zu Fuß das Trio aufgespürt hat. Die beiden kamen danach zu unserem Land
Rover zurück und wir fuhren zu dem Trio. Viel Aufwand möchte man meinen, aber
diese Erlebnisse bekommt man außerhalb Südafrikas im Rest von Afrika nicht
geboten.
Das zweite unglaubliche Erlebnis ist die Jagd der
Afrikanischen Wildhunde mitzuerleben. Diese Hunde sind die erfolgreichsten
Jäger überhaupt. Ist ein Beutetier mal ausgemacht gibt es eigentlich keine
Rettung mehr für das Tier.
Das Tswalu Rudel besteht zur Zeit aus insgesamt 19 Tieren.
Davon sind 6 halberwachsene Jungtiere die sich nur in ihrer Größe von den
Alttieren unterscheiden, aber nicht an der Jagd teilnehmen. In dieser
Kopfstärke braucht das Rudel jeden Tag, je nach Größe der Beute zwei Mal
frisches Fleisch.
Wir kamen am späten Nachmittag bei dem Rudel an und wurden
Zeuge einer Hetzjagd, die an Grausamkeit nicht zu überbieten war. Wenigstens
nicht aus der Sicht der heutigen Menschen. Ein kapitales Warzenschwein hatte
seinen Weg zum Bau nicht mehr nehmen können und wurde nun von der Meute
gestellt. Was dann passierte möchten wir hier nur ganz kurz beschreiben. Das
Alpha Männchen schaffte es nach einiger Zeit den entscheidenden Biss an der
Schnauze des Warzenschweins zu setzen. Der Rest des Rudels zerfleischt nun das
arme Tier von allen Seiten. Da ein Warzenschwein dieser Größe sehr wehrhaft ist
ging der Kampf ungewohnt lange. Das Quieken des Schweines war herzergreifend.
Nach 5 Tagen ins Tswalu mussten wir an einem Tag etwa 900 Km
zurücklegen um den Mountain Zebra National Park in der Karoo zu erreichen.
Durch eine Gebirgskette vom Einfluss des Indischen Ozeans abgegrenzt ist hier
eine besondere Vegetation entstanden. Hier waren wir wieder auf uns selbst
gestellt und die Tierbeobachtung fand nur visuell statt. Trotzdem hatten wir
Glück und fanden nach kurzer Pirsch bereits am ersten Tag Löwen, Strauße,
Bergzebras und viele andere Tiere zum Fotografieren. Leider war auch hier noch
kein Regen gefallen, so dass auch hier die Tiere völlig andere Dinge taten wie
eigentlich sonst, um an ein bisschen Nahrung zu kommen. Die Bergzebras fand man
z. B. sehr oft in den Tälern wieder, obwohl diese lieber auf dem Hochplateau in
sicherer Ebene bleiben. Nur die Strauße hatten mit dieser Situation scheinbar
keine großen Probleme.
Hier geht es zu den Bildern: